Was nix kostet...
Einführung von Studiengebühren repräsentiert ein "Zurück in die Vergangenheit-Programm"
Was nichts koste, sei auch nichts wert, meinten Spitzen der ÖVP nach der Verlautbarung, allen zuvor anders lautenden Ankündigungen zum Trotz im Jahr 2001 Studiengebühren einzuführen. "Alles was Flügel hat fliegt", möchte volkstanz.net hier entgegenhalten. In vielerlei Hinsicht stellt das Regierungsprogramm, wenn man die Vorgehensweise dieser Regierung überhaupt als einem Programm folgend bezeichnen kann, ein "Zurück in die Vergangenheit-Strategie" dar. Anhand der geplanten Strafsteuer für StudentInnen wird aber deutlich, daß das blau-schwarze Horrorkabinett nicht einmal den neoliberalen Kanon fehlerfrei nachsingen kann: Von "lebenslangem Lernen" und "Flexibilisierung" haben sie vermutlich gehört, aber verstehen tun sie die Begriffe wohl nicht so ganz. Zu groß ist ihr Verlangen nach antisozialdemokratischer Revanche in der Bildungspolitik, als daß sie erkannten, daß eben diese zur Vorraussetzung heutiger Lebensläufe geworden ist: Die Schüsselschen Phantasien vom Lodenmantelstudent, der in der Sollstudienzeit studiert, mögen der in Österreich weitverbreiteten "die sollen doch was arbeiten"-Stimmung, die sich gegen alle und jede richten kann gleich ob BeamtInnen, "AusländerInnen" oder EisenbahnerInnen, entsprechen. An der realen Lebensituation der 20-35 jährigen gehen sie weit vorbei. Im ständigen Wechselbad zwischen Lernen/Studieren und Jobben leben mittlerweile Hunderttausende, denen diese Regierung finanzielle und auf der anderen Seite kulturelle und poltitische Knüppel zwischen die Beine zu werfen versucht. Insofern sind die angekündigten Studiengebühren als eine Kampfmaßnahme in Schüssels Kleinkrieg mit der "Internetgeneration" zu verstehen. Auch gut. Eine diesbezüglich bewährte Kampfmaßnahme der "Internetgeneration" ist die Soundpolitisierung. Und die findet wie jeden Samstag statt. Gegen Studiengebühren.