Zusammenstellung: Martin Lengauer & Florian Sedmak

... 1995

neue bildende kunst (D)

6/95

Medien in Österreich

"Das seit drei Jahren in Salzburg stattfindende Filmfest ‚Diagonale’ präsentiert (...) mit ‚Hypermedia’ erstmals einen von Konrad Becker konzipierten Medienschwerpunkt. Aktuelle Projekte des unabhängigen österreichischen Mediendiskurses sollen vorgestellt und über das Internet greifbar gemacht werden. (...)"

Kurier (A)

12. Dezember 1995

"Über den österreichischen Film wird zuviel geredet"

‚Diagonale’-Intendant Heinrich Mis zieht Bilanz

"(...) [Mis:] ‚Vor allem der Bereich Hypermedia hat eingeschlagen, das wurde nur zu wenig wahrgenommen’, verweist der Intendant auf die vielen Jugendlichen, die sich im Salzburger Stadtkino um die dort zur Verfügung gestellten Computerterminals am Internet gedrängt hatten. (...)"

Salzburger Nachrichten (A)

6. Dezember 1995

Digitale Netze: neue Freiheit oder die große Bedrohung?

"In einer öffentlichen Gesprächsrunde ‚Misera Media’ präsentierte das ‚Medienforum’ der Diagonale im Salzburger Stadtkino das Ergebnis seiner Beratungen über die Zukunft mit digitalen Kommunikationsmitteln. Heraus kam ein Forderungspapier mit sechs Punkten, das die Position Österreichs im elektronischen Revolutionierungsprozeß als erbärmlich darstellt. Dringend erforderlich ist aus Sicht der Verfasser der öffentliche Zugang zum Informationsfluß; (...). Es drohe sonst, heißt es im Papier, ein ‚Ausverkauf des öffentlichen elektronischen Raums’ und eine Zwei-Klassen-Gesellschaft aus ‚Informations-eliten’ und ‚Habenichtsen’, so der Leiter des Bereichs ‚Hypermedia’, Konrad Becker, im Programmbuch. Becker machte der Politik den Vorwurf, weder über die Fakten noch über die Probleme Bescheid zu wissen und die Augen vor den Realitäten der neuen Kommunikationswelt zu verschließen. Aus den Äußerungen der Politiker in der Runde – Josef Cap (SPÖ), Peter Pilz (Grüne) und Christian Allesch (Liberales Forum) – war dann auch zu vernehmen, daß sie angesichts des Umfangs der sich im virtuellen Raum aufhäufenden Probleme noch im Stadium des Tief-Luft-Holens sind. (...)"

Salzburger Nachrichten (A)

6. Dezember 1995

Neue Verkehrsregeln für den Datenhighway

"Bei der alles andere als spärlich besuchten ‚Diagonale’ erfreut sich ein Ort ganz besonderer Beliebtheit, sowohl bei den Jüngsten als auch den Älteren: Es ist die Pforte in die unendlichen Weiten des Internet, die über 20 Terminals öffentlich zugänglich gemacht werden. Doch ‚Hypermedia’ (...) will auf jeden Fall mehr als bloß eine reizvolle Gelegenheit bieten, einmal im elektronischen Info-Supermarkt vorbeizuschauen. Für Kurator Konrad Becker ist es primäres Anliegen, zu zeigen, daß der Hut brennt: Derzeit wird der Datenhighway noch sehr stark von experimentierfreudigen Freaks befahre, etwa von (sub)kulturellen Interessensgrüppchen wie der Techno-Szene; in Zukunft wird dieser nicht-hierarchische, im wahrsten Sinne des Wortes interaktive Datenfluß, bei dem alle mitmachen könnten und nicht lediglich auf die Rolle eines bevormundeten Konsumenten zurückgeworfen werden, zu einem heiß umkämpften Gebiet multinationaler Konzerne und mächtiger Meinungslobbys, die den Verkehr auf dem Infohighway zu regeln gedenken. (...)"

Salzburger Nachrichten (A)

25. November 1995

Diagonale sogar online

Eine Spielwiese für Surfer

"Im Foyer das Stadtkinos wird die Kunst im Kino zur Kunst im Netz: ‚Hypermedia’ ist der Titel des von Konrad Becker gestalteten Schwerpunkts, der aktuelle Projekte des unabhängigen Mediendiskurses vorstellt. Diese sind weltweit über das Internet abrufbar. (...)"

Page (D)

9/95

Aufbruchstimmung

"(…) Im Rahmen des Prix Ars Electronica durften heuer erstmals Netzwerk-Artisten Goldene Nicas mit nach Hause nehmen: Den Oscar der Computerkunst erweiterten die Veranstalter um die Kategorie ‚World Wide Web’. Die mit 50.000 österreichischen Schilling dotierte Auszeichnung erhielt hier der Wiener Künstler Konrad Becker für Public Netbase, ein elektronisches Journal, das unterschiedliche medientheoretische und experimentelle Beiträge umfaßt. Die Jury befand das interaktive Netzfanzine für interessanter als die amerikanische Produktion ‚Hotwired’, das elektronische Gegenstück des Szene-Magazins ‚Wired’, das Eingeweihte gern zur Kultlektüre hochstilisieren. ‚Public Netbase steht der Kunst näher als die meisten Mitbewerber’, begründete die Jury. ‚Der Leser wird durch die Möglichkeit der im Web so leicht zugänglichen Interaktivität sofort zum Mitgestalter. Er kann durch die Verweise auf andere Quellen oder Beispiele seine Argumente verstärken und untermauern. Konrad Becker versteht sein Journal Public Netbase als eine ‚angewandte Form einer neuen Kulturtechnologie’. Sie soll in zunehmendem Maß auch als Forum für Initiativen und Gruppen fungieren, die in den neuen Netzwerken arbeiten. (...)"

c’t. Magazin für Computertechnik (D)

8/95

Ars Electronica: Abschied vom Mythos

"(...) Aus den www-Sites, die entweder einen Preis oder eine Anerkennung bekamen, sticht neben dem bekannten und richtungsweisenden ‚Hotwired’ Konrad Beckers t0 Public Netbase heraus. (...)"

Frankfurter Rundschau (D)

5. August 1995

Die Message im Mess-Age

"(..) die Vernetzung von Kunst und Wissenschaft ist nach wie vor der interessanteste Bereich des Web. Eine gute Einstiegsmöglichkeit bietet der Wiener Konrad Becker mit seinem t0-Institut für neue Kulturtechnologien (...). Er liefert aus der Informationsflut weniger eine beschränkte Auswahl, als vielmehr Werkzeuge zur Eindämmung der Daten-massen. Sein Wille: Messages in the Mess-Age. (…)"

Rotterdams Dagblad (NL)

2. Juli 1995

Triviale media

"(…) De World-Wide-Web-paginás van de Weense Becker zijn daar een sterk voorbeeld van. Op http://www.t0.or.at/netbase.htm heeft hi een verkeersplein ingericht voor verketterde geniale geesten. (...)"

neue bildende kunst (D)

4 & 5 / 95

Public Netbase

"Wien. Seit März gibt es in Wien die Möglichkeit der öffentlichen Benutzung eines Internetanschlusses. Das von Konrad Becker geleitete Institut für Neue Kulturtechnologien stellt sein Netzwerkterminal interessierten Nutzern zur Verfügung. Diese Struktur des ‚freien’ Zugangs ist einzigartig auf dem Gebiet von Netzwerkprojekten (...)."

Der Standard (A)

27. März 1995

Ein Weg ins Daten-Dickicht

"Seit vergangenem Wochenende gibt es eine neue Abflugstation in den Cyber-space, die Public Netbase t0. Das Institut für Kulturtechnologien, geleitet von Konrad Becker, gibt sein Netzwerk-Terminal zur öffentlichen Benutzung frei. (...) Als Eröffnungsgast hatte Becker mit Peter Lamborn Wilson allerdings einen Kritiker des Internet-Hype eingeladen (...). Mit Wilson relativierte t0 die in letzter Zeit auch in Kunst-Kreisen grassierende Netzwerk-Euphorie. (...) Vergangenen Montag stellten sich im Depot die ersten Internet-Eleven ein, die mit einem Password zur ‚elektronischen Persönlichkeit’ (Becker) werden können. (...)"

APA-Journal

Medien

22. März 1995

Public Netbase t0 für alle

"Netzwerksurfen: Der erste öffentliche Internet-www-Zugang Public Netbase t0 ist nun im Depot im Wiener Messepalast vorgestellt worden. (...)